Die Geschichte der Seeperle
Die Geschichte der Seeperle beginnt am 17.01.1892. An diesen Tag wurde der Original- Personenseitenraddampfer auf den Namen Graf Moltke getauft. In der in Dresden Blasewitz änsässigen Werft gebaut und getauft, fuhr der Dampfer auf der Oberelbe unter der Sächsisch -Böhmischen Dampfschifffahrtsgesellschaft. Bedingt durch einen Eigentümerwechsel wurde der Dampfer 1919 auf den Namen Lobositz umbenannt. Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Personenschifffahrt auf der Oberelbe zur Königin Maria umgerüstet und umbenannt. Die alte König Maria war 1836 das erste Personendampfschiff auf der Oberelbe. Die Fahrten mit der neuen König Maria waren Höhepunkte der Jubiläumsfeiern.
1945 wurde der Dampfer von der Tschecheslowakei als Reparationsleistungen in Folge des Krieges beschlagnahmt, 1947 wieder in guten Zustand als Volkseigentum zurückgegeben.
1948 erfolgte wiederum eine Umbenennung. Der Dampfer hieß ab jetzt Königstein und fuhr unter der Flagge der Weißen Flotte Dresden.
1971 bestand der Dampfer die Seetüchtigkeitsprüfung nicht. Er konnte nicht mehr für den Flussverkehr zu gelassen werden und wurde deshalb ausgemustert. Im Mai des Jahres wird die Königstein zur Schiffswerft nach Aken überführt. Hier werden der Dampfkessel und die Maschine verschrottet, der Schiffsrumpf in zwei Teile zerlegt und eingelagert.
Die ehemalige Konsumgenossenschaft Eisleben erwarb den Schiffskörper und verbrachte diesen zum Nordufer des Süßen See. Dort baute man die ehemalige Königstein zur Schiffsgaststätte wieder auf. Der alte Elbedampfer wurde in vier Monaten auf feste, trockene Füße gestellt und startklar für die Jungfernfahrt gemacht. Am 7. Juli 1973 war es dann geschafft. Das Schiff wurde auf den Namen Seeperle getauft und seiner neuen Bestimmung zur Nutzung als Schiffsgaststätte übergeben. Der Name Seeperle wurde in einer Leserumfrage in der örtlichen Presse ermittelt.
2023 feiert die Seeperle und mit ihr die Mannschaft um Kapitän Jürgen Meinecke das 50-jährige Jubiläum des Ankerns am Nordufer des Süßen See in Seeburg.